Zwei Triathleten bei der Sprint-WM für Eliteathleten und Agegrouper in Hamburg

Am Wochenende vom 14. bis einschließlich 16.07. fanden in Hamburg die diesjährigen Entscheidungen über die Sprint – Weltmeisterschaft statt. Auch zwei Landshuter waren mit von der Partie. 

Horst Seibel und Oli Rau mussten sich bei 750 Meter Schwimmen in der Alster, 20 Radkilometer mit in der Hafenstadt und fünf Kilometer Laufen bis zum Ziel auf dem Rathausmarkt mit viel internationaler Konkurrenz duellieren.

Für beide war es ein unbeschreibliches Erlebnis, wie auch Horst freudig schildert:
„Das Rennen lief nicht so wie ich mir das vorgestellt hatte, aber davon später mehr. Es gibt noch andere Geschichten zu erzählen von den vielen interessanten Begegnungen die sich bei so einem Event ergeben. So z.B. komme ich im Treppenhaus unseres Teamhotels mit Eckart Kaltofen ins Gespräch, er ist AK 80. Er sei erst zum Triathlon gekommen, weil er sich geärgert hätte, geärgert über seinen Patienten und Patientinnen – er war Allgemeinarzt –  weil sie seine Ratschläge zu gesünderer Lebensführung, also mehr Bewegung, ignoriert hätten. Darauf hin sei er auf die Idee verfallen doch erst mal selbst mit gutem Beispiel voran zu gehen. Die WM-Teilnahme für ihn,  eine Sensation. Wir sehen uns mehr fach im Verlauf der Tage, zuletzt beim Auschecken aus der Wechselzone, wo er mir strahlend entgegen kommt und mir seine Bronzemedaille zeigt, er ist immer noch fassungslos. Ich freue mich so sehr mit ihm. Dann treff ich , noch vor dem Rennen ein Paar, eben falls in der Wechselzone, sie erzählen mir sie hätten Torso Schröder gesprochen, sie hätten sein Buch über sein Hawaiitraining gelesen uns seien Fans von ihm. Dann treffe ich Torso Schröder selbst und quatsche ihn gleich an mit dem Einstieg ich hätte Fans von ihm getroffen und was denn seine Erwartung an die WM sei. Nun, das sei ein Format das er nicht so kenne, sein Ding sei ja die Langdistanz, mit den schnellen hektischen Sachen hätte er es nicht so. Da muss ich erzählen wie sehr mich dieses Format fasziniere und welche Renntaktiken ich mir zurechtgelegt habe. Wir wünschen uns beide viel Glück. Bei Einrichten des 1. Wechsels steht neben mir George Russel aus Irland , auch er ist sehr gesprächig um nicht zu sagen redselig, eine Eigenschaft die vielen Iren zuteil ist, was mir sicher jeder bestätigen kann der schon mal in Irland war – und ich mag seinen Dialekt, diesen typischen irischen Singsang.  Er erinnert sich, dass wir beide im München am Start waren, ich sei ein oder zwei Plätze vor ihm im Ziel. gewesen. Das Schwimmen sei sein Problem, aber er laufe gerne und gut, das bestätigt sich später im Rennen. Auf der anderen Seite stellen zwei Deutsche ihre Räder ein, es wird die Frage erörtert ob man über 750 m überhaupt einen Neo anziehen solle. Einer , ebenfalls AK 70, seinen Namen habe ich leider nicht nachgefragt,meint bei ihm sei das egal, er schwimmen mit und ohne Neo eine Pace von 1:17/100 m. Ich schlucke. Meine Renntaktik durch ein. schnelles Schwimmen das Feld von vorne zu kontrollieren scheint in Gefahr. Als ich Oli später davon erzähle, hält er das für Flunkerei. Dann treffe ich noch Rudolf Puhe, ein langjähriger Konkurrent aus Burghausen, früher ein klasse Athlet, der aber mittlerweile etlichen alters- und krankheitsbedingten Einschränkungen Tribut zollen muss. Aber er ist immer noch ein sehr guter Radfahrer, was ihm Lauf des Rennens für mich noch von Bedeutung sein sollte. Bei diesem nämlich lief es überhaupt nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte. Schon die Anreise am Mittwoch war sehr stressig, die richtig Erholung wollte sich nicht einstellen. Dann der Renntag: Meine Vorstellung beim Schwimmen vorne mit dabei sein zu können war völlig illusorisch. Zwar hatte ich Wasserstarts geübt, aber schon nach den ersten 50 Metern hatte ich ca 15 – 20 Leute vor mir (der Start erfolgte nach Altersgruppen), die schnellsten davon waren bei der ersten Boje nach ca. 300 Metern schon ca 80 m voraus, bis ins Schwimmziel waren es dann geschätzt 200 m. Dann kam die lange, lange Wechselzone, 750 m waren da vom Schwimmaustieg bis zum Radaufstieg zu laufen. Viel Boden konnte ich da nicht gut machen. Die Hoffnung auf eine Gruppe mit der ich mitsegeln könnte erfüllte sich zunächst nicht.  Ich für die erste Runde praktisch alleine. Erst bei der Wende zur 2. Runde verführ sich ein Athlet, es war Rudolph Puhe,  und ich nutze die Gelegenheit an sein Hinterrad zu springen. Bis zum Anstieg nach St. Pauli hinauf waren das herrliche 5 km, Rudolph ist groß , ein super Windschattengeber. Leider musste ich beim Anstieg nach St. Pauli hinauf abreissen lassen, Rudolph wollte mich wohl auch loswerden und hängte sich da richtig rein. Zur Strafe habe ich beim Laufen nach 3 km wieder eingeholt, froh jetzt Gesellschaft zu haben, denn es ging mir wirklich nicht gut. Nach kurzem Plausch meinte er aber, ich solle mich noch aufmachen und mir den einen oder anderen noch holen, was ich dann auch gemacht habe.“

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